Weil die Talfer im Westen und der Eisack im Osten tiefe Täler ausgehöhlt haben, ist zwischen den beiden Flüssen eine Kanzel stehengeblieben, die heute als Hochplateau den Namen „Ritten“ trägt. Hoch über dem Herzen Südtirols sitzt man hier auf einem Logenplatz, der eine unglaubliche Aussicht bietet: nach Süden auf den Bozner Talkessel, nach Westen auf die Sarntaler Alpen und nach Osten mitten hinein in die laut Reinhold Messner schönsten Berge der Welt: die Dolomiten.
Kein Wunder also, dass der Ritten mit einer Ausdehnung von rund 110 Quadratkilometern seit jeher eine besondere Anziehungskraft ausübt. Auf Durchreisende ebenso wie auf jene, die hier bleiben – gänzlich oder auch nur temporär. In erstere Kategorie fallen Kaiser und Könige, die hier jahrhundertelang auf ihrem Weg von Norden nach Rom vorbeigezogen sind. Später, im 16. Jahrhundert, wurde besonders die frische, saubere Luft auf dem Ritten geschätzt. Wer konnte (und das waren vor allem reiche Bozner), baute sich auf dem Rittner Hochplateau ein Sommerfrisch-Haus und verbrachte die heißen Tage hier.